Welcome to Bosnia-Herzegovina!
Die Fahrt von Cista Velika auf Mostar entpuppte sich als harte und anstrengende Angelegenheit. Wir hatten Cista etwas spät verlassen, weil wir noch Babas Mittagstisch mit Lamm und Huhn geniessen wollten. Dies hatte zur Konsequenz, dass es langsam eindunkelte und Mostar wollte und wollte einfach nicht auf der Bildfläche erscheinen. Also gaben wir richtig Gas, doch mit schon 90km in den Beinen, warteten nach den Kurven immer wieder Steigungen auf uns. Auf dem Pass angekommen, es war bereits dunkel, erstreckten sich unten im Tal die Lichter von Mostar und wir bretterten mit 50kmh genussvoll die Strasse runter. Und was braucht man nach 90km? Einen grossen Teller Spaghetti und ein kühles Bier!
Mostar hat uns positiv überrascht. Die Stadt hat ca 120'000 Einwohner und es scheint als wären um die 60% unter 25 Jahre alt. Die Atmosphäre ist locker und entspannt. Vom Krieg ist abgesehen von zerschossenen Fassaden und vielen Friedhöfen nicht viel zu spüren. Die Stadt ist in ein katholisches und muslimisches Viertel aufgeteilt, doch seien die Anwohner der Viertel inzwischen gemischt, erzählt uns Emir, unser Host. Im Allgemeinen erhalten wir den Eindruck, dass diese Aufteilung in den Köpfen der Jungen Menschen keine Rolle mehr spielt, auch wenn sich beim zweimal jährlich stattfindenden Fussballderby, die rivalisierenden Hooligans regelmässig auf die Kappe geben. Dies sei aber etwas anderes, werde jedoch von gewissen Kreisen politisiert, verrät uns Emir. Die jungen Bosnier wollen nichts als eine Zukunft, einen Job, zeigen jedoch eine gewisse Resignation, da sie die Hoffung in die Politiker längst aufgegeben haben.
Nach zwei Tagen verliessen wir Mostar in Richtung Sarajevo. Die Strasse führte uns durch ein enges Tal mit vielen Tunnels. Die vielen netten Begegnungen mit Bosnischen Lastwagen nahmen uns die Lust am pedalen und so stiegen wir auf den Zug um. Endlich konnten wir die Landschaft ohne zu Berg stehende Haare im Nacken geniessen. In Sarajevo angekommen empfingen uns zwei radelnde Franzosen, die im Park ihre Zirkusnummer übten. Sie sind 10 Monate unterwegs und so sehen sie auch aus. Zurück in Frankreich wollen sie von ihren erlernten Kunststücken leben. Sie haben spannende Geschichten zu erzählen und wir fragen uns ob wir auch als Hippies enden werden. Wir stürzen uns rein ins Nachtleben von Sarajevo; Konzerte gesponsert und zur Feier der EU und ein massiv überfüllter, mit drängelnden bosnischen Muskelmännern und stickiger Luft ausgestatteter Schuppen sind die Erlebnisse dieses feuchtfröhlichen Abends. Zum Frühstück gibt es für läppische zwei konvertierte Mark je einen Boerek – und rein in die Pfanne!
Beim Frizerski versuchen wir unser Aussehen an die Umgebung anzupassen. Der leicht übergewichtige und paffende Friseur zaubert uns zwei Quadratfrisuren wie aus dem Bilderbuch auf den Kopf. Frisch quadriert stolzieren wir ins historische Museum um unser Wissen über die bewegte Bosnische Geschichte aufzufrischen. Leider hat das Wetter umgeschlagen, es ist kalt und regnerisch – wir entschliessen uns für einen Kinoabend mit 3D Brille und einer extrem schlechten Filmstory (The Priests).
Aufgehts nach Pristinha!
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AntwortenLöschenHey giele,
AntwortenLöschenherrlech eue blogg. chanech guet nache fuehle. bi mir hez haut nume bis churz vor albanie glängt. Di outobahnartigi stigig vo Mostar uf Sarajevo mit de vilne tunnle ou laschtchäre hani mr de abr glych nid lah nä. Gring abe u dür di nächschti röhre!
giz haut gloub immer wird so streckine.
Peace und cuidense
zime (am lere)