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Dienstag, 17. Mai 2011

Pag - Cista Velika




In den vergangenen Tagen hatten wir an der kroatischen Küste immer wieder mit Bura und Yugo zu kämpfen – die zwei kroatischen Winde lassen nie ganz locker. Sie sind die ständigen Begleiter und sehr tückisch. Manchmal glauben wir, Bura sei schon schlafen gegangen um dann in der nächsten Kurve aufzuschrecken, wenn er wieder versucht uns in den Graben zu stossen. Bura versucht auch immer wieder uns um unseren Schlaf zu bringen, indem er die Zeltwand peitschen lässt.

Abgesehen von diesen zwei eher mühsamen Begleitern, ist die kroatische Küste wirklich traumhaft schön. Das Meer ist türkisblau und die Sonnenauf – und untergänge oft voller Dramatik. Leider ist das Meer noch sehr kalt, wahrscheinlich Aaretemperatur, was bei uns eine gewisse Zurückhaltung auslöst.

Das Leben in unserem schönen Zelt gefällt uns; einschlafen und dabei den Wind und das Meer zu hören, die frische Luft einatmen und durch das Vogelgezwitscher aufzuwachen vermittelt ein starkes Gefühl von Freiheit – Immer wieder wird uns während dem fahren bewusst wie privilegiert wir sind. Wie viele Menschen kriegen die Chance diesen wunderschönen Planeten in solcher Weise anschauen zu können, sich einfach treiben zu lassen um alles in sich aufzusaugen. Es ist ein unglaubliches Geschenk unseres Lebens diese Reise machen zu können.

In Sibenik hat uns Sandra bei sich zu Hause eingeladen. Sie hat uns das schöne Städtchen gezeigt und wir haben viel zusammen geplaudert und einiges über Kroatien in Erfahrung gebracht, so z.B. dass oft, stark und zurecht über Geldnöte geklagt wird, jedoch politische Themen wenn überhaupt nur am Küchentisch diskutiert werden – Status Quo ahoi! Die Konzum-Kassenfrau (Konzum = Coop) verdient nur 600 Kuna im Monat t, also ungefähr 100 CHF: Dies ist unglaublich wenn man bedenkt, dass wir beide knapp mit 200 Kuna pro Tag auskommen können. Vielleicht ist dies einer der Gründe, warum Sandra’s Familie viele Produkte selber anbaut. Wir wurden verwöhnt mit selbstgemachten Wein, Olivenöl, Schnaps und frischem Gemüse und Miesmuscheln. Einmal selber anzubauen und eigene Produkte bruzzeln steht bei uns seither hoch im Kurs, Lebensqualität pur. Allgemein sollte man unsere Reise teilweise in bike’n’eat umbenennen, denn was wir tagtäglich in uns reinfuttern, essen normale Menschen in einer Woche...

Gestärkt mit Lamm und Poulet mit Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln aus dem Garten von Baba Sonjic machen wir uns auf den Weg in Richtung Bosnische Grenze. Nach einer wohlig geträumten Nacht in einem grossen kuscheligen Doppelbett und der bisherigen Sonntagsfahrt entlang der Adriaküste, wird’s jetzt im Hinterland wahrscheinlich hügeliger, anstrengender und abenteuerlicher. Auf geht’s nach Sarajevo!

1 Kommentar:

  1. also es sind 2000kuna was sie verdienen, haben uns falsch verstanden nehm ich an, also knapp 270€, was immernoch zu wenig ist, aber ja, den umstaenden entsprechend eben, leider.
    gute reise euch, ich hoff ihr stopft euch mit cevapcici den magen voll :)gruesse,sandra

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